11.07.2014

Et jitt kei wood dat sage künnt wat ich föhl.


War ich also in Köln, letztes Wochenende, und weil es so schön war, wollte ich gern ein paar Bilder hier lassen. Schnappschüsschen bloß, wie immer, aber zur Visualisierung meiner schönen Erinnerungen genügen sie :)


War nämlich der liebe T. aus K. am R. auch in diesem Jahr wieder zu Besuch auf dem Dresdner CSD, diesmal mit großer ColognePride-Delegation, und schwängerte mich in diesem Rahmen mit der Idee, 2014 doch auch mal nach Köln zu kommen, um mir anzuschauen, wie man am Rhein so Pride feiert. Und so suchte ich mir den billigsten Bus und die die billigste Bleibe, die ich finden konnte und Freitag Abend ging es los, über Nacht sowie über Schönefeld, Berlin, Hannover, Dortmund, Essen und Düsseldorf nach Köln, wo ich Samstag 8 Uhr ankam, direkt den Dom besichtigte und bestieg und mich anschließend bis Sonntag Abend dem Kölner CSD aka ColognePride hingab.



Natürlich kann man den Dresdner CSD (normalerweise um die 10 Wagen, 2014: 3 Wagen) nicht mit dem ColognePride (2014: 99 Wagen) vergleichen, und andere CSDs habe ich noch nie besucht, um das Ganze an irgendeinem Maßstab messen zu können, aber ich war begeistert. Von der Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen, von der Lebensfreude, die in der Luft lag, von der Liebe, die die Organisatoren und Beteiligten in das Gesamtprojekt, zum Beispiel in ihre Mottokampagne, gesteckt haben, von der unglaublichen Dichte überdurchschnittlich schöner Männer (an denen man sich leider nie satt sieht, so sehr man es auch versucht) und letztendlich sogar vom Kölschen Liedgut. Das ja eigentlich eher nicht in das Spektrum musikalischer Genres fällt, die mein Herz zum hüpfen und meine Hüfte zum wackeln bringen, aber als Teil der Lebensfreude und des Regionalstolzes vor Ort reißen sie einfach jeden mit, der sich darauf einlässt. Und so hatte ich, nachdem ich eins der A1-Mottoschilder 5 Stunden lang hinter Wagen 1 her trug, der alle in der Mottokampagne verarbeiteten Songs in regelmäßigen Abständen immer wieder zum Besten gab, sogar einen neuen Lieblings-Ohrwurm:



War das also ein großartiges Wochenende, das weder von äußerst unangenehmen Sitznachbarn und Kleinkindern im Nachtbus noch von zwischenzeitlichen Regengüssen noch von der Tatsache, dass mein zweitliebstes Nationalteam völlig zu Unrecht gegen die Niederlande ausschied, während ich gerade auf der Poptastic tanzte getrübt werden konnte und so denke ich nun darüber nach, in der Saison 2015 zum Pride-Pilger zu werden.


In der Zwischenzeit erfreue ich mich noch ein wenig an meinen Memorabilia (wobei ich noch nicht so richtig weiß, was ich mit der schönen Sigmar Gabriel-Maske anstellen könnte) und wünsche allen Lesern Happy Gay Pride!

*plöpp*

04.07.2014

Die Schauburg seh' ich öfter als meine Großeltern -
Das erste Kinohalbjahr 2014.


War ich also im Kino. 26mal schon dieses Jahr, im Rahmen meines guten Vorsatzes, jede Woche einmal in's Kino zu gehen, den ich bis jetzt auch halten konnte. Und so, wie auch die Sommersonnenwende bereits hinter uns liegt und die Tage wieder kürzer werden, sind auch schon 26 Kalenderwochen ins Land gezogen und mein Kinojahr feiert somit Halbzeit!

Jeden Film einzeln zu besprechen wäre mühsam, zeitaufwendig und es außerdem nicht wert, aber da ich mir vorgenommen habe, mein Schreibheft in den kommenden Wochen mal wieder mit Content vollzupumpen, ohne jeden künstlerischen Anspruch, in der Hoffnung, dass dadurch endlich mal wieder Leben einkehrt hier, habe ich hier mal eine plumpe Auszählung für sie vorbereitet. Alle gesehenen Filme in chronologischer Reihenfolge, und ich habe auch versucht, sie in ein Ranking zu bringen (26/26 ist die beste Platzierung, 1/26 die schlechteste). Man kann zwar viele der Filme gar nicht miteinander vergleichen, aber sie bekommen zumindest eine Idee, welche Filme mir gefallen haben, und welche nicht ;-)

Bitteschön:


#01 Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Rundkino) 18/26

Schöne Geschichte, schöne Landschaften, schöner Ben Stiller.


#02 DieTribute von Panem: Catching Fire (Cinemaxx) 9/26

An sich wieder gut gemacht, und Jennifer Lawrence gibt immer Punkte, aber nach dem Film war ich verwirrt, und das nicht aus den richtigen Gründen.


#03 Das Geheimnis der Bäume (Schauburg) 1/26

Unglaublich fad, und sehr kindgerecht. Hatte ich mir anders vorgestellt. Aber das ökologische Gewissen war auch mal im Kino.


#04 Die Eiskönigin (Kristallpalast) 25/26

Animationsfilme toppt einfach nichts. Und jeder Erwachsene, der sich diese Filme entgehen lässt, weil "das was für Kinder" ist, ist selbst schuld.


#05 The Wolf of Wall Street (Cinemaxx) 4/26

Komisch. Und lang.


#06 Kill Your Darlings (Schauburg) 23/26

Sympathische Darsteller, philosophische Note, und bisher einer der wenigen Filme in diesem Jahr, der in mir den Wunsch geweckt hat, im Nachhinein noch ein bisschen nach den Hintergründen zu googlen.


#07 Dallas Buyers Club (Programmkino Ost) 13/26

Toll gespielt von allen Beteiligten, alle Nominierungen und Auszeichnungen verdient.


#08 American Hustle (Schauburg) 15/26

Schöner Film mit großartiger Jennifer Lawrence und toller Amy Adams, die anderen auch gut, zur Geschichte entwickelt man halt leider keinen persönlichen Bezug. Sonst wär' dieser Film noch weiter oben angekommen.


#09 Philomena (Kino in der Fabrik) 17/26

Dame Judi kann einfach nichts verkehrt machen.


#10 Stromberg (Schauburg) 10/26

Am Anfang Tränen gelacht und gehofft, dass das so bleibt, tat es aber leider nicht. Stromberg-Love trotzdem ungebrochen.


#11 Grand Budapest Hotel (Schauburg) 8/26

Ein Haufen begnadeter Darsteller spielt einen Film ohne Inhalt. Optisch schön, ansonsten so mittel.


#12 Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand (Schauburg) 5/26

Miserabel synchronisiert, und an Stelle eines zurechtgemachten, alten Mannes hätte ich mir einen echten alten Mann gewünscht. Ich nehme an, dass das Buch besser ist. Schade, dass ich nicht lese.


#13 Her (Schauburg) 22/26

Joaquin Phoenix, Audio-Scarlett Johansson, das Thema, das Setting, die Musik. Das war schön.


#14 August: Osage County - OmU (Thalia) 20/26

Großartige Darsteller(innen) die beweisen, dass sie ihr Geld wert sind in einer Geschichte, die einen irgendwie mitnimmt.


#15 Snowpiercer (Schauburg) 11/26

Eigentlich ganz schön gemacht, aber im Ranking trotzdem nur ins Mittelfeld gelangt. Keine Ahnung, was da passiert ist. Aber wahrscheinlich hatte ich nach dem Hype im Vorfeld mehr erwartet. Tilda Swinton ganz toll, und der Zug optisch sehr gelungen.


#16 Yves Saint Laurent (Programmkino Ost) 7/26

Ein Film für zwischendurch. Wirkte ein bisschen lieblos und aus dem Material hätte man auf jeden Fall mehr machen können. Aber Pierre Niney gibt sich große Mühe.


#17 Rio 2 (Schauburg) 26/26

Ein Animationsfilm mit Papageien, da ist es eigentlich schon fast egal, was die Papageien machen, ich bin überzeugt. Bester Film des ersten Halbjahres, auch weil ich nur 4 Euro für die Kindervorstellung in der Schauburg bezahlen musste und weil das der einzige Film war, der es geschafft hat, mich zu motivieren, einen Blogpost zu verfassen.


#18 Spuren (Programmkino Ost) 2/26

Vom Thema her toll, in der Umsetzung merkwürdig. Und die Hauptdarstellerin ging irgendwie gar nicht. Vielleicht war das die Rolle, aber wenn ich mit der Protagonistin des Filmes nicht sympathisiere, find' ich auch den Film kacke.


#19 Rosie (Schauburg) 6/26

Das gleiche Problem, wie beim Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und sich die Hüfte brach: Beschissen synchronisiert. Darunter hat, zumindest für mein Empfinden, die eigentlich schöne Geschichte ziemlich gelitten.


#20 Beziehungsweise New York (Schauburg) 3/26

Ich kann mich nicht an diesen Film erinnern. Ich kann mich nur erinnern, dass ich nach dem Film wieder wusste, warum ich französisches Kino nicht mag. Hab's aber wieder vergessen. Das nächste Mal schreib' ich's mir auf.


#21 The Wind Rises (Hyde Park Picture House, Leeds) 21/26

Studio Ghibli kann eigentlich auch nie etwas verkehrt machen, und auch, wenn "The Wind Rises" im Gegensatz zu den anderen Studio Ghibli-Filmen leider gar keine phantastischen Elemente hatte, war er optisch toll und liebevoll gemacht.


#22 Blended (The Vue, Leeds) 12/26

Seichte Komödie mit Drew Barrymore und Adam Sandler geht auch immer. Müsste eigentlich weiter oben im Ranking sein. Aber ich glaube, im Mittelfeld waren die Filme alle sehr eng beieinander. Nicht gefallen haben mir wirklich nur die letzten 7.


#23 Enemy (Schauburg) 14/26

Intelligent, und Jake Gyllenhaal.


#24 Maleficent (Rundkino) 19/26

Hätte für meinen Geschmack ein bisschen düsterer sein können, gerade mit Angelina Jolie in der Hauptrolle, aber wahrscheinlich sollte es dann doch kindgerechter werden, als ich es erwartet hatte - trotzdem phantasievoll, hübsch anzusehen und mit mehreren schönen Botschaften.


#25 Maman und Ich (Schauburg) 16/26

Ganz toll gemacht von Guillauma Gallienne, und mit dem Hintergrund, dass das seine eigene Geschichte ist, gleich nochmal interessanter. Das Ende hätte ich mir vielleicht anders gewünscht, aber dafür kann er ja nichts.


#26 The Fault in Our Stars - OV (Rundkino) 24/26

Was haben wir geheult. Und das nicht nur wegen der traurigen Geschichte, sondern auch wegen zwei unglaublich authentischen Hauptdarstellern, die Hazel Grace Lancaster und Augustus Summers so glaubwürdig verkörpert haben, dass man hätte glauben können, sie wären dem Buch direkt entstiegen. Nicht, dass ich es gelesen hätte. Aber ich nehme es an. Ich möchte jetzt auch einen Augustus Summers. Nur ohne... naja. Sehen sie selbst.

Das war's! Zweites Halbjahr kann losgehen.
Wenn sie eine Meinung haben, teilen sie sie gern, oder behalten sie sie für sich. Jeder wie er's mag. Ich fahr jetzt nach Köln.

*plöpp*